Auf Schokolade und ewig! by Sheila Roberts

Auf Schokolade und ewig! by Sheila Roberts

Autor:Sheila Roberts [Roberts, Sheila]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955763152
Barnesnoble:
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-08-31T22:00:00+00:00


5. KAPITEL

Sie hatten sich von den anderen entfernt. Es wäre der perfekte Moment gewesen, um sich endlich zu küssen. Stattdessen schob Stephen die Hände in die Hosentaschen.

„Was ist los?“, wollte Muriel wissen, obwohl sie die Antwort eigentlich gar nicht hören wollte. Irgendetwas war los. Das hatte sie schon den ganzen Abend gespürt. Im Grunde hatte sie es schon gewusst, seit sie Stephen am Nachmittag bei der Parade erspäht hatte. Sicher, er hatte sie angelächelt. Doch es war nicht das Lächeln eines Geliebten gewesen.

„Ich verlasse die Stadt.“

Sie blinzelte. Die Fakten waren eindeutig, aber Muriel versuchte dennoch, die Wahrheit zu ignorieren. „Für wie lange? Wann kommst du wieder?“

„Gar nicht. Es ist an der Zeit weiterzuziehen.“

„Weiterzuziehen?“, wiederholte. „Warum willst du nicht bleiben?“

Er schaute über den Park und die Stadt hinweg zum Highway. „Das funktioniert nicht.“

„Was funktioniert nicht?“, hakte sie nach. „Das mit uns?“ Das konnte er doch nicht gemeint haben.

„Muriel, du weißt genau, wovon ich rede. Ich hab doch gemerkt, wie dein Dad mich heute bei der Parade angesehen hat.“

Während sie ihm also ein aufmunterndes Lächeln gesendet hatte, war die Botschaft ihres Vaters eine ganz andere gewesen.

„Er akzeptiert mich nicht. Und das wird er auch nie tun.“

„Und deshalb verschwindest du? Einfach so? Du willst nicht mal bleiben und um mich kämpfen?“

„Pass auf, es war wirklich toll. Du bist toll. Aber ich will mich nicht einsperren lassen“, erwiderte Stephen. „Das Leben ist viel zu kurz.“

„Ich würde dich nicht einsperren“, protestierte sie. „Ich würde mit dir gehen, wohin du willst.“

„Würdest du das wirklich, Muriel?“

„Natürlich!“

„Beweis es mir. Steig aufs Motorrad und verschwinde mit mir aus der Stadt.“

„J…jetzt?“, stammelte sie. Ohne sich zu verabschieden? Das ergab keinen Sinn.

Er schüttelte den Kopf. „Das habe ich mir gedacht.“

„Du irrst dich!“

Noch einmal schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich weiß, dass du glaubst, du würdest mir überallhin folgen. Und vielleicht würdest du das sogar eine Zeit lang tun, aber irgendwann würdest du Heimweh nach Icicle Falls bekommen.“

Frustriert biss sie die Zähne zusammen. „Ich will mit dir zusammen sein, Stephen.“

„Diese Stadt liegt dir im Blut. Sie ist dein Leben, dein Lebenszentrum. Du meine Güte, du besitzt hier sogar eine Schokoladenfabrik.“

„Die gehört mir nicht, die gehört meinem Vater.“

„Du sollst sie aber irgendwann leiten. Es ist dein Erbe.“

Sie wollte dieses Erbe nicht. Sie wollte Stephen.

„Und ein wunderbares Erbe noch dazu. Du hast echt Glück, Muriel. Du hast einen Platz auf der Welt, wo du hingehörst, Familie und Freunde, die dich lieben. Gib das nicht aus einer Laune heraus auf.“

„Glaubst du etwa, du bist für mich nur eine Laune? Ich habe in einer halben Stunde meine Sachen gepackt.“

Er schloss die Augen. Dann küsste er sie. Es war kein Kuss voller Versprechen. „Lebe wohl, Muriel“, sagte er und ging davon.

Muriel rannte ihm hinterher und griff nach seinem Arm. „Stephen, tu das nicht. Wir gehören zusammen.“

„Ach, Muriel, du bist so naiv. In Amerika sind nicht alle gleich. Ich habe nun mal den falschen Stallgeruch. Und daran wird sich in den Augen deines Dads auch nichts ändern.“

„Das stimmt nicht“, beharrte sie, obwohl sie wusste, dass er recht hatte.

Er schnaubte nur ungläubig.



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